Studie zu sexualisierter Gewalt im Raum der EKD

Am 25. Januar wurde die von der EKD beauftragte ForuM-Studie zu Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den 20 deutschen Landeskirchen und der Diakonie Deutschland veröffentlicht - Die Studie hat das Ziel, eine Analyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen, die (sexualisierte) Gewalt und Machtmissbrauch begünstigen, vorzulegen. Damit soll eine empirische Basis für weitere Aufarbeitungsschritte der evangelischen Kirche und Diakonie gelegt werden.

Nach der Veröffentlichung der ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt in der Evangelischen Kirche hat sich Landesbischof Christian Kopp in einem Brief an die Gemeinden und Einrichtungen der Bayerischen Landeskirche gewandt. Darin bekräftigte er erneut, dass es keine Toleranz gegenüber sexualisierter Gewalt geben dürfe: „Sexualisierte Gewalt darf keinen Platz haben in unserer Kirche!“ Er selbst stehe fassungslos vor jedem Fall einer betroffenen Person, so der Landesbischof. Es „schreie zum Himmel“, dass es in der Evangelischen Kirche Gewalt gegen Kinder, Frauen und Männer gebe. Er bittet darum, bei Intervention und Prävention wie bisher aufmerksam zu sein und weitere Schritte zu gehen. „Wir schaffen das nur gemeinsam“, so Kopp. Und er erklärte, dass sich alle Landeskirchen zeitnah der Durchsicht aller Personalakten stellen müssten – was in der Kürze der Zeit, die von den Forschenden der ForuM-Studie vorgegeben wurde, nicht möglich war.

Pressemitteilung des Landesbischofs vom 26. Januar 2024

Was ist die ForuM-Studie?

ForuM ist ein unabhängiges Forschungsprojekt. Es umfasst ein Metaprojekt sowie mehrere Teilprojekte. Beteiligte Institutionen sind die Hochschule Hannover, die Universität Münster, die Bergische Universität Wuppertal, die Freie Universität Berlin, das Institut für Praxisforschung und Projektberatung München, das Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim sowie die Universität Heidelberg. Ein Verbundbeirat begleitet das Forschungsprojekt. Er besteht aus externen Wissenschaftlern, Betroffenen von sexualisierter Gewalt und kirchlichen Beauftragten.

Das Forschungsprojekt wurde von der evangelischen Kirche mit ihren 20 Landeskirchen initiiert und ist auf drei Jahre angelegt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 3,6 Millionen Euro. Alle 20 Landeskirchen und die Diakonie Deutschland beteiligen sich an der Finanzierung.

Hinweis:

Personen, die im Raum der bayerischen Landeskirche sexualisierte Gewalt erlitten haben, erhalten Hilfe bei der Ansprechstelle für Betroffene:

https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/ansprechstelle-fuer-betroffene/

Weitere Informationen über die ForuM-Aufarbeitungsstudie finden Sie hier:

https://www.forum-studie.de

Sie finden auch auf unserer Webseite Hinweise auf die Fachstelle, sowie die Meldestelle für Betroffene innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayerns. Klicken Sie dazu bitte auf das Bild: