20. Tür

Ein Pfarrer besucht einen einsamen Mann. Er trifft ihn bei einer Flasche Whisky an.
„Ist das Ihr einziger Trost?, fragt er. „Nein“, entgegnet der Mann, „ich hab` noch vier Flaschen im Keller!“

Was ist Ihr Trost?
Lebkuchen gehören zu Advent und Weihnachten. Selbstgebackene schmecken am besten allein und miteinander. Ein süßer Trost sind sie, die Lebkuchen – und tatsächlich ganz wörtlich zu verstehen als Kuchen zum Leben: 
Sie sind Heilmittel, Arznei, die hilft, tröstet, Zuversicht schenkt.
In den alten Klöstern wurde früher aus Kräutern und Säften eine Art „Lebkuchen“ gebacken und an Arme und Kranke verteilt.
Lebkuchen – eine Hilfe zum Leben, Wende in der Not, Gesundheit für die Kranken.
Es ist kein Zufall, dass Jesus, der Heiland, ausgerechnet an dem Ort zur Welt kommt, der „Bethlehem Efrata“ genannt wird. „Bethlehem Efrata“ heißt nämlich wörtlich ins Deutsche übersetzt: „Brothausen auf den Fruchtfeldern“.
In Bethlehem – Brothausen kommt der zur Welt, der gesagt hat: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ (Johannes 6, 35)
Wer sich zum Christentum bekennt, weiß hier um die Quelle der geistlichen Nahrung.
Doch „Brot zum Leben.“ - Das ist auch Aufgabe, Verantwortung - ganz egal nun, ob christlich oder humanistisch motiviert.
„Brot zum Leben“ heißt: Brot für alle!
Alle Menschen auf der Welt haben ein Recht darauf, satt zu werden.
Alle Menschen sind dazu berufen, glücklich zu sein. 
Lebkuchen – Welch ein Trost, dass es sie gibt.

Pfarrerin Sabine Nagel
Evang.-Luth. Kirchengemeinde Weilheim