Konfirmation Mai 2023

Konfibretter
Bildrechte Apostelkirche WM

Am Samstag, 13. Mai und Sonntag, 14. Mai fand in der evangelischen Apostelkirche in Weilheim der Abschluss des Konfirmationskurses statt. Dieser begann im Juni 2022 mit einer groß­angelegten Freizeit am Walchensee.

In insgesamt vier festlichen Gottesdiensten wurden 53 Jugendliche konfirmiert, drei davon wurden getauft. So durften die anwesenden Familien und die Gemeinde die göttliche Zusage durch das Sakrament live erleben und an der mündigen Entscheidung der jungen Menschen teilhaben. In der Taufe nimmt ein Mensch die ihm zugewandte Liebe Gottes, als etwas an, das ihm bzw. ihr ganz persönlich gilt. Da die meisten Jugendlichen schon als kleine Kinder getauft wurden, ist die Konfirmation der Zeitpunkt, das für sich klar- und festzumachen (confirmare).

Auch nach der Konfirmation ist aus evangelischer Perspektive der Glaube nichts, was unverrückbar feststeht, sondern sich immer wieder neu bewähren muss im Leben. So war auch der Konfikurs angelegt auf eine Verschränkung von Lebenswirklichkeit und Glaubensthemen. Mithilfe unterschiedlicher Methoden erlebten die Jugendlichen also eine abwechslungsreiche Zeit, durch die sie nicht nur Pfarrer Michael Hinderer und Diakon Alexander Irmer begleiteten, sondern auch aktiv durch die Jugendleiter:innen unterstützt und herausgefordert wurden. Als Highlights kann man sicherlich die beiden Freizeiten benennen, in denen die Konfis durch Schauspiel zum Bsp. Teil einer Friedenskonferenz oder auf eine mittelalterliche Zeitreise mitgenommen wurden, bei der sie hautnah die Reformation entdecken konnten.

Nicht weniger spannend waren aber auch die Besuche beim Bestattungsinstitut (Thema Tod & Sterben), der Feuerwehr in Weilheim (Thema Jesus Christus) oder der Kontakt- und Begegnungsstätte der Diakonie Herzogsägmühle (Thema Nächstenliebe). Das Treffen mit einem Zivilpolizisten zum Thema Gebote oder die Begegnung mit einem Militärpfarrer und einem kommandierenden Offizier der Bundeswehr, ließen die Jugendlichen ins Nachdenken kommen, wie kontrovers man auch als Christ:in zum Thema Friede bzw. Dienst an der Waffe stehen kann. All diese Erlebnisse, Gespräche, aber auch der Spaß zwischendurch führten die Jugendlichen auf einen Weg, der immer wieder Berührungspunkte zum „normalen“ Leben aufzeigte. Damit standen die Jugendlichen stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit erlebten Höhen und Tiefen auch in Schule, Vereinen und in der Familie.

Zur Konfirmation gehört ein realistischer Blick aufs Leben. Darum gib es am Vorabend der Konfirmation traditionell einen Beichtgottesdienst. Die Anwesenden bedenken, was die Beziehung zu anderen Menschen und zu Gott belastet. Symbolisch wurde mit großen Kieselsteinen die Last am Kreuz von Jesus abgelegt.

In den Festgottesdiensten zur Konfirmation erhielten künstlerisch gestaltete Holzbretter der Konfirmandinnen und Konfirmanden durch die Liturgen, Pfarrer Hinderer und Diakon Irmer, eine besondere Aufmerksamkeit. Die sogenannten „Konfibretter“ standen aufgereiht wie Zaunlatten auf Stufen vor dem Altar. In ihrer Dialogpredigt verdeutlichten die beiden Liturgen, wie man anhand dieser „Konfibretter“ auf das eigene Leben blicken kann. Jede und jeder sei auf seine Weise begabt und wertvoll vor Gott. Egal wie krumm oder gerade, wieviele dunkle Astlöcher oder vielleicht sogar Narben durch verletzende Sägeschnitte zu sehen seien. Mit den Worten Gottes an den alttestamentlichen Josua beendeten die beiden ihre Predigt: „Sei mutig und stark und fürchte dich nicht, denn der Herr dein Gott ist bei dir“.

Alle Konfirmand:innen hatten selbst ein Konfibrett während der letzten Kurseinheiten gestaltet und konnten dieses dann am Ende mitnehmen. Auf die Predigt folgte jeweils eine Taufe (außer sonntags), sowie die Frage und das Bekenntnis der Jugendlichen. Nachdem sie ihr „Ja, mit Gottes Hilfe“ gesprochen hatten, erhielten die 53 Jugendlichen zu zweit oder zu dritt den Segen. Außerdem wurde ihnen ein Bibelvers als Konfispruch zugesprochen, den sie sich selbst ausgesucht hatten und der sie auf ihrem Lebensweg begleitet soll. Die anwesenden Kirchenvorsteher:innen überreichten die Urkunde und Jugendleiter:innen hatten für jede und jeden eine Kette mit Kreuz als Geschenk.

Obligatorisch bedachte der Kirchenvorstand die nun Konfirmierten auch mit einem Grußwort auf den Weg und die Jugendleiter:innen der Evangelischen Jugend (EJ) zeigten in einem Film Szenen und Interviews aus den beiden Freizeiten.

Die Gottesdienste samstags um 10 Uhr, 13:30 Uhr und 16 Uhr, sowie sonntags um 10 Uhr wurden abwechselnd umrahmt von festlicher Musik durch den Posaunenchor, dem Jugendchor oder dem Vokalensemble. Spenden gingen an das zwei Projekte, welche sich die Konfirmand:innen ausgesucht hatten. Einmal lag ihnen das SOS-Kinderdorf Weilheim am Herzen und zum andern wollten sie gerne das KUNO (Kinder Uniklinik Ostbayern) in Regensburg unterstützen.

Eindrücke vom BeichtgottesdienstEindrücke vom BeichtgottesdienstPosaunenchorKirchenraum KonfirmationKirchenraum KonfirmationKirchenraum KonfirmationPredigt mit KonfibretternPredigt mit KonfibretternAnzünden KonfikerzenDekanatskantorin Gundula KretschmarGruppenfoto Konfirmation 2023Gruppenfoto Konfirmation 2023Gruppenfoto Konfirmation 2023Gruppenfoto Konfirmation 2023KonfibretterKonfibretterKonfibretterKonfibretterKonfibretter